Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Retrograde Bewegungen

In der Meteorologie werden als "Retrograde (rückwärtsgehende) Bewegungen" Verlagerungen von Luftdruckgebilden und Tiefausläufern bezeichnet, die sich nicht von West nach Ost bewegen, wie es der in den gemäßigten Breiten typischen Westwinddrift entspricht, sondern von Ost nach West.

"Retrograde Bewegungen" sind häufig mit einer Blockierungslage verbunden, bei denen z.B. für das mitteleuropäische Wetter ein Höhentief im Mittelmeerraum oder über den Alpen bestimmend ist. Besondere Bedeutung haben diese Wetterlagen wegen der häufig in ihrem Gefolge auftretenden kräftigen Niederschläge. Meistens entwickelt sich eine Blockierungslage dadurch, dass sich die Amplituden von „benachbarten“ Höhenrücken und Höhentrögen vergrößern. Mit der Vergrößerung der Amplitude geht eine Verlangsamung der West-Ost Verlagerung einher bis hin zu einem Stillstand (Stationärität) oder gar einer retrograden Bewegung des Gesamtsystems.

Ein Synonym für diesen Begriff stellt der französische Begriff „Retour d´ Est“ (Rückkehr aus dem Osten) dar, der denselben Sachverhalt beschreibt.

Siehe hierzu: