Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Radiosondenaufstieg

Radiosondengespann kurze Zeit nach dem Start (Quelle DWD)

Radiosondengespann kurze Zeit nach dem Start

Als Radiosondenaufstieg bezeichnet man in der Aerologie die Gewinnung von Messwerten (Luftdruck, Lufttemperatur, Luftfeuchte, Wind) mittels einer Radiosonde, die von einem Gasballon bis in Höhen von ca. 35 km getragen wird. Der Höhenrekord für operationelle Aufstiege im DWD steht derzeit bei 40285 m und wurde am 22.06.2005 am Observatorium Lindenberg aufgestellt.

Radiosondenaufstiege werden zu international standardisierten Terminen (00, 06, 12, 18 UTC) durchgeführt. In Deutschland existieren 14, auf der Nordhalbkugel ca. 700 operationell arbeitende Radiosondierungsstationen, die zum 00 UTC und 12 UTC Termin Aufstiege durchführen. In Deutschland arbeiten fünf dieser Aufstiegsstellen vollautomatisch (Automatische Radiosonden Station (ATSO)).

In früheren Zeiten wurden für Sondierungen Drachengespanne, Fesselballone und Flugzeuge verwendet. Letzteres hat durch den Einsatz spezieller Sensorik und Datenübertragungstechniken in Verkehrsflugzeugen wieder an Aktualität gewonnen. Die Daten aus dem AMDAR-Programm ergänzen heute die Daten aus den Radiosondenaufstiegen in der Troposphäre.

Historisch wurden Aufstiegsdaten auf wenige markante Punkte (TEMP Schlüssel) reduziert und an internationale Datenzentren verteilt. Aufgrund verbesserter Datenauswertungstechniken und schnellerer Datenübertragung werden die Daten im WMO-Schlüssel BUFR kodiert, der die Übertragung der zeitlich hochaufgelösten Daten des gesamten Aufstiegs erlaubt.




YouTube-Kanal des Deutschen Wetterdienstes:
Vorbereitung Wetterballonstart - Automatische Radiosonden Station (ATSO) Norderney
Wetterballonstart - Automatische Radiosonden Station (ATSO) Norderney

Siehe hierzu: