Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Ring von Bishop

Ring von Bishop auf dem Wendelstein, verursacht durch Saharastaub  (Quelle C. Hinz (DWD))

Ring von Bishop auf dem Wendelstein, verursacht durch Saharastaub (Quelle: C. Hinz, DWD)

Als Bishop’scher Ring wird eine diffuse, kreisförmige, optische Erscheinung um die Sonne bezeichnet, die im Zentrum meist bläulichweiß ist und nach außen hin gelblich bis rostbraun wird.

Sie entsteht durch Beugung an feinsten Staubpartikeln, die bei eruptiven Vulkanausbrüchen, starken Sandstürmen und großen Waldbränden bis in hohe atmosphärische Schichten gelangen und je nach Höhe über tausende von Kilometern verfrachtet werden. Die getrübte Atmosphäre wird dabei durch schlechte Fernsicht und eine trübe, milchig erscheinende Sonne charakterisiert. Der Radius der Erscheinung variiert stark mit der Partikelgröße. In unserer Region ist diese Erscheinung meist bei Saharastaub - mit einem Radius von 10 bis 20 Grad - zu beobachten. Bei feinerem Staub oder winzigen schwefelhaltigen Vulkanaerosolen in der höheren Atmosphäre wurden jedoch auch schon Bishop'sche Ringe mit 30 bis 45 Grad beschrieben.

Der Pastor Sereno Edward Bishop verlieh dieser Erscheinung seinen Namen. Er beschrieb erstmalig diese Erscheinung nach dem legendären Vulkanausbruch des indonesischen Inselvulkans Krakatau, bei dem mehr als 18 Kubikkilometer Gestein und Asche bis zu 80 km in die Höhe geschleudert wurden. Weltweit änderten sich die optischen Eigenschaften der Atmosphäre und die Vulkanaerosole verliehen dem Sonnenlicht eine rötliche Trübung. Sereno Bishop beobachtete die Erscheinung am 5. September 1883 in Honolulu und dokumentierte sie u.a. in der Zeitschrift "Nature".

Siehe hierzu: