Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

CIN

Der „CIN-Wert“ (CIN = Convective Inhibition, dt. Konvektionshemmung) ist ein meteorologischer Messwert, der die Stärke der Energie beschreibt, die ein aufsteigendes Luftpaket daran hindern soll, vom Boden bis zum Niveau freier Konvektion aufzusteigen (dem Niveau ab dem ein Luftpaket durch seine geringere Dichte im Vergleich zu Umgebungsluft weiter ungehindert aufsteigen kann). Der CIN-Wert spiegelt die Stärke des „Deckels“ wider, der eine Auslöse von Konvektion verhindert. Je größer die CIN-Werte sind, desto unwahrscheinlicher ist die Auslöse von Gewittern.


Geringe CIN-Werte können hingegen sogar förderlich sein. Ein „Deckel“ macht eine flächige Gewitterauslöse eher unwahrscheinlich. Die Gewitterzellen, die sich bilden, haben die komplette in der Atmosphäre vorhandene Energie (siehe: CAPE) verfügbar und können damit zu kräftigen Gewittern heranwachsen. Wenn kein CIN vorhanden ist, kann sich jeder kräftige Aufwind zu einem Gewitter entwickeln. Eine flächige Auslöse ist dann wahrscheinlich, sodass sich alle entstehenden Gewitter die Energie aufteilen müssen.


Ursachen für hohe CIN-Werte können vielfältig sein. Eine Möglichkeit ist das Vorhandensein einer Inversion in der unteren Troposphäre oder eine sehr trockene Grenzschicht (unter Troposphäre) mit geringen Werten an relativer Feuchtigkeit. Auch die in den Abendstunden einsetzende Abkühlung der unteren Luftschichten führt zu einer deutlichen Erhöhung der CIN-Werte und verhindert, dass sich neue Gewitter vom Boden her bilden können.


Es besteht die Möglichkeit, dass trotz hoher CIN-Werte trotzdem Gewitter entstehen können. Dafür muss das Luftpaket durch Hebungsprozesse über die konvektionshemmende Schicht angehoben werden. Man spricht in diesem Zusammenhang von „abgehobener Konvektion“ (elevated convection).

Siehe hierzu: