Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Chemtrails

Unter Chemtrails werden Kondensstreifen (englisch: condensation trail / contrail) verstanden, die angeblich künstlich, das heisst mit Hilfe chemischer Stoffe durch Sprühflugzeuge erzeugt werden.

Über dieses reißerische Thema, verknüpft mit Verschwörungstheorien, wurde in der Vergangenheit vor allem in der Boulevardpresse berichtet. Diese Theorie kann vom DWD nicht bestätigt werden.

Fakt ist vielmehr, dass bei bestimmten Wetterlagen die Luft in großen Höhen manchmal recht feucht, aber nicht feucht genug ist, um dort Wolken entstehen zu lassen. Fliegt jedoch ein Flugzeug in der besagten Höhe, genügt der zusätzlich freigesetzte Wasserdampf in Kombination mit den Aerosolen (u.a. Ruß) der Triebwerksabgase, um zunächst kleine Tröpfchen zu bilden, die bei den in diesen Höhen herrschenden Temperaturen um -50 °C sofort gefrieren und somit als Wolken (Eiswolken = "Cirren", Feder- oder Schleierwolken) sichtbar werden.

Diese Cirren können in Abhängigkeit vom Sättigungsgrad der Luft mit Wasserdampf, von der Durchmischung der Luft und der Art der Vertikalbewegung über Stunden hinweg bestehen. Oft breiten sie sich mit dem Wind aus, so dass am Himmel aus den häufig zunächst regelmäßigen Streifen (durch die Flugkorridore bedingt) chaotische Muster entstehen.

Da der Flugverkehr in diesen Höhen in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat, beschäftigen sich inzwischen einige Forschergruppen damit, welchen Einfluss die Abschattung der Erde durch immer mehr Kondensstreifen auf das Weltklima haben könnte.

Zu diesem Thema gibt es im Internet auch eine ausführliche Stellungnahme des Umweltbundesamtes unter www.umweltbundesamt.de Stichwort "Chemtrails".