Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Hitzewelle

Markante Hitzewellen in Deutschland (Quelle DWD)
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Eine Hitzewelle ist eine mehrtägige Periode mit ungewöhnlich hoher thermischer Belastung. Eine Hitzewelle ist ein Extremereignis, welches die menschliche Gesundheit, die Ökosysteme und die Infrastruktur schädigen kann. In unseren Breiten treten Hitzewellen häufig im Zusammenhang mit andauernden sommerlichen Hochdrucklagen (Hochdruckgebiet) auf.

International existiert keine einheitliche Definition des Begriffs Hitzewelle. Definitionen basieren häufig auf einer Kombination von perzentilbasierten Schwellenwerten (z.B. 98. Perzentil der Tagesmaximumwerte und einer minimalen Andauer z.B. 3 Tage).

Bei der Erstellung der „Klimakarten der Hitzewellen“ im Deutschen Wetterdienst kommt folgende Hitzewelle-Definition zum Einsatz:
Individuell für jeden Rasterpunkt wird aus den täglichen Temperaturmaxima der Referenzperiode (1961-1990) ein Schwellenwert für jeden Tag - entsprechend dem 98-Perzentil - berechnet. Um die Datenbasis von 30 Werten (1961-1990) zu vergrößern, werden auch die 15 Tage vor und nach dem Termin verwendet, was die Datenbasis auf 930 Werte erhöht und auch zu einer Glättung führt. Liegen die aktuellen Rasterwerte des Temperaturmaximums an 3 aufeinanderfolgenden Tagen oder mehr über diesem Klima-Schwellwert und über 28 °C so liegt für das markierte Gebiet und die Periode eine Hitzewelle vor.

Eine gesundheitlich relevante Bewertung einer Hitzewelle muss zudem neben der Lufttemperatur weitere Parameter, wie Luftfeuchte (Schwüle), Strahlung und Wind berücksichtigen. Zu diesem Zweck bieten sich komplexe human-biometeorologische Parameter an, die all diese meteorologischen Größen berücksichtigen und das thermische Empfinden eines Menschen widerspiegeln. Für diese Parameter existieren fest definierte Belastungsklassen. Im Fall der vom Deutschen Wetterdienst verwendeten Gefühlten Temperatur spricht man beispielsweise ab einer Gefühlten Temperatur von 32 °C von starker Wärmebelastung, bei 38 °C beginnt die extreme Wärmebelastung.

Hitzewellen bedeuten ein großes Risiko für die Gesundheit, insbesondere für alte und kranke Menschen. Daher warnt der Deutsche Wetterdienst mit seinem Hitzewarnsystem vor Tagen mit hoher thermischer Belastung auf Grundlage der Gefühlten Temperatur und einem Simulationsmodel zur Berechnung der Wärmebelastung in Innenräumen.



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