Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Hurrikan

Satellitenbild vom 28.08.2005, Hurrikan KATRINA (Quelle DWD)
Der Begriff Hurrikan stellt eine von mehreren Bezeichnungen für einen tropischen Wirbelsturm (englisch: Tropical Cyclone (TC)) mit Windmaxima > 63 Knoten (> 118 km/h) dar.

Diese Bezeichnung wird in den Anrainerstaaten des Nordatlantik, einschließlich des Golfes von Mexiko und des Karibischen Meeres, sowie des Nordost-Pazifik angewendet und bedeutet soviel wie Orkan (spanisch: Huracan, aus der Maya-Mythologie abgeleitet, dort soviel wie "Gott des Windes"). Die so bezeichneten tropischen Wirbelstürme entstehen zumeist in den Monaten Juni bis November, der Hurrikan-Saison im Nordatlantik, über denjenigen Meeresgebieten, welche dafür günstige Bedingungen (Temperatur der Wasseroberfläche ≥ 27 °C, geringe Windscherung, Annäherung einer sogenannten tropischen Wellenstörung) aufweisen.

Die tropischen Wellenstörungen bilden sich zumeist über dem nordafrikanischen Festland aus Zusammenballungen von Gewitterwolken und wandern dann mit der tropischen östlichen Höhenströmung (Urpassat) in die östlichen oder zentralen Regionen des tropischen Nordatlantiks. Dort können sie sich, insbesondere nach Energiezufuhr durch Verdunstung von der mehr als 27 °C warmen Meeresoberfläche, bis hin zur TC in Hurrikanstärke weiterentwickeln.

Wenn allerdings ungünstige Windscherungsbedingungen vorherrschen (z.B. zu hohe Windgeschwindigkeiten des Urpassats), müssen sie trotz ausreichend hoher Wassertemperaturen ihren Weg unverändert weiter nach Westen zurücklegen, ehe sich z.B. über dem Westatlantik, der Karibik oder sogar erst über dem Nordostpazifik mit geringer werdender Windscherung auch die dritte Entstehungsbedingung eingestellt hat. Hurrikans (zumeist die Nordost-Pazifik-TCs) können sich auch aus tropischen Wellen entwickeln, die über dem Norden Südamerikas oder über dem südlichen Mittelamerika entstehen.

Eine weitere, seltenere Entstehungsvariante eines Hurrikans ist dessen Generierung aus Resten eines in relativ niedrige Breiten gewanderten außertropischen Tiefdruckgebietes. Dabei wird dessen ursprünglich kalter Kern durch Zufuhr tropischer Luftmassen in einen warmen Kern verwandelt. Gleichzeitig müssen sich allerdings die oben aufgeführten zur TC-Entstehung günstigen Temperatur- und Scherungsbedingungen eingestellt haben.

Der Aufbau eines Hurrikans gleicht in etwa dem eines Taifuns. Er hat im Mittel allerdings zumeist eine geringere Ausdehnung als ein Taifun und seine höchsten Windgeschwindigkeiten sind im Mittel etwas geringer. Ursache dieser Differenzen ist der Unterschied zwischen den Abmessungen der jeweiligen Entstehungsgebiete, die im Nordwestpazifik (Taifun) viel ausgedehnter sind als im Nordatlantik (Hurrikan) und auch im Mittel etwas höhere Wassertemperaturen aufweisen.

Vergleiche auch: "Taifun"- "Zyklon"- "Bagyo".

Alle diese Bezeichnungen für die tropischen Wirbelstürme gelten erst ab tropischer Orkanstärke. Nach der Saffir-Simpson-Hurrikanskala, welche hauptsächlich für die TC des Atlantik und Nordost-Pazifiks angewendet wird, liegt sie bei 119 km/h, also bei 64 Knoten (1-Minuten-Mittel)

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