Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Hitzetief

Ein Hitzetief ist ein relativ flaches Tiefdruckgebiet und seinem Namen nach thermisch begründet (heiße Luft ist bei selbem Volumen deutlich leichter als kalte Luft und steigt damit auf, so dass der Luftdruck am Boden abnimmt). Es entsteht zumeist im Sommerhalbjahr durch starke Sonneneinstrahlung bei geringen horizontalen Luftdruckunterschieden, somit auch in einem Gebiet relativ hohen Luftdrucks. Es weist üblicherweise nur eine relativ geringe horizontale und vertikale Ausdehnung auf.

Wegen der Aufheizung des Erdbodens und der geringen vertikalen Ausdehnung entsteht eine labile Temperaturschichtung (unten heiß, oben kalt mit einem Temperaturgradienten der Luft, der meist größer ist als normal (1 Grad Temperaturabnahme pro 100m)). Ist das Angebot an Luftfeuchte für Wolkenbildung hoch genug (Zufuhr oder Lagerung von feuchtheißer Luft aus den Subtropen oder Tropen), können sich in einem Hitzetief luftmassenbedingte (nicht an Fronten gebundene) Gewitter (Luftmassengewitter) bilden, die dann am Nachmittag oder Abend auftreten und nicht sehr intensiv sind (normale Sommergewitter).

Global gesehen existieren auch großräumige sommerliche Hitzetiefs, so z.B. über der Iberischen Halbinsel, über Arizona (südwestliche USA), über Australien, über der Sahara und über dem Gebiet Nordwest-Indien/Süd-Pakistan/Süd-Iran. Diese riesigen Hitzetiefs sind orographisch bedingt und entstehen regelmäßig in der für die jeweilige Region vorherrschenden heißen Jahreszeit. Sie werden in höheren Luftschichten vom subtropischen Hochdruckgürtel überlagert, wodurch sich die labile Luftschichtung am Boden in größeren Höhen nicht fortsetzen kann, weil darüber eben Absinken dominiert. Da zumeist in diesen Regionen hohe Trockenheit vorherrscht, wird die Wolken- und Niederschlagsbildung minimiert. Nur in Ausnahmefällen (Höhentiefeinfluss aus den gemäßigten Breiten, Einfluss der Intertropische Konvergenzzone -ITCZ- aus den tropischen Breiten) regnet es in diesen Regionen, dann aber zumeist als Unwetter.

Siehe hierzu: