Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Zyklonenfamilie

Zyklonenfamilie  (Quelle DWD)
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Als Zyklonenfamilie bezeichnet man eine Aneinanderreihung von in der Regel 3 bis 5 Zyklonen an derselben Frontalzone, die in einem Abstand von 1 bis 2 Tagen in östliche Richtung wandern. Zyklonenfamilien können in den gemäßigten Breiten der Nord- und Südhalbkugel auftreten. Bei solchen Zyklonenfamilien werden die aufeinanderfolgenden Randtiefs von einem Haupt- oder Zentraltief gesteuert, das sich im Zentrum des gesamten Tiefdrucksystems befindet. Die Bezeichung Zyklonenfamilie geht auf V. Bjerkness (1862-1951) zurück.


Diese Zyklonenfamilien treten auf der Nordhalbkugel häufig bei typischen Westwetterlagen auf und schlagen oftmals ähnliche Zugbahnen ein. Nach Durchzug eines Randtiefs führt Zwischenhocheinfluss zu kurzzeitiger Wetterbesserung, bevor die Ausläufer des neuen Randtiefs (Warmfront, Kaltfront Okklusion) das Wetter erneut unbeständig gestalten. Die Serie wird schließlich durch einen kräftigen Kaltlufteinbruch auf der Rückseite der letzten Zyklone abgeschlossen. Zentraltief und Zyklonenfamilie beschreiben wiederum ein Tiefdrucksystem, während ein Tiefdrucksystem aber nicht immer von einer Zyklonenfamilie begleitet wird.

In der Beispielanalyse ist eine fast ideale Zyklonenfamilie zu sehen, die von der jungen Zyklone (flaches Wellentief/Wellentrog über dem Westatlantik) über die voll entwickelte Zyklone (intensives Tief mit Teil-Okklusion, kurz nach Einholen der Warm- durch die Kaltfront westlich der Britischen Inseln) bis zur Zyklone im Auflösungsstadium (flache Tiefs mit Okklusionen über dem Europäischen Kontinent) reicht.

Siehe hierzu: