Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Zirkumhorizontalbogen

Zirkumhorizontalbogen (Quelle Daniel Eggert)

Zirkumhorizontalbogen (Quelle: Daniel Eggert)

Der Zirkumhorizontalbogen (ZHB) ist eine Haloerscheinung, die wie der Zirkumzenitalbogen (ZZB) durch Lichtbrechung in schwebenden Eisplättchen hoher Cirruswolken entsteht.

In unseren Breiten ist er nur in den Sommermonaten zur Mittagszeit zu sehen, denn die Sonne muss sehr hoch stehen, damit er sichtbar wird. Erst ab einer Sonnenhöhe von 57.8° zeigt sich der Bogen als ein farbiges Band auf der Sonnenseite am Horizont. In Norddeutschland erreicht die Sonne an nur wenigen Tagen um die Sommersonnenwende diese Höhe und steigt nicht über 60°. Ganz im Süden Deutschlands sind die Voraussetzungen der Sonnenhöhe von Mai bis August gegeben. Allerdings ist der Sonnenhöchststand auch dort nur maximal 65°, die maximale Helligkeit erreicht der Zirkumhorizontalbogen aber erst bei einer Sonnenhöhe von 67,9°. Deshalb ist er in Deutschland nie in seiner vollen Pracht und Farbigkeit zu sehen, die dem des Zirkumzenitalbogens in nichts nachsteht.

In den südlicheren Ländern (Nordhalbkugel) sind die Chancen, diesen farbenprächtigen Bogen zu sehen, um ein vielfaches besser und auch die Häufigkeit steigt rapide an. In Deutschland dagegen ist er im Norden eher die Ausnahme und auch über Bayern und Baden-Württemberg zeigt er sich eher selten und meist nur recht schwach. Die größten Beobachtungschancen hat man vom Berg, wenn man einen weiten Horizontblick nach Süden hat.

In Ländern nördlich des 55. Breitengrades kann der Zirkumhorizontalbogen nicht gesehen werden, da die Sonne 58° Sonnenhöhe nicht übersteigt. Damit ist dies eine der wenigen Haloerscheinungen, die nicht überall auf der Erde beobachtbar ist.

Siehe hierzu: