Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Blizzard

Blizzard ist ursprünglich die Bezeichnung für einen starken Schneesturm in Nordamerika, der häufig - aufgrund seiner Stärke - in weiten Teilen der betroffenen Region das öffentliche Leben vorübergehend lahm legt. Allerdings wird der Begriff mittlerweile nicht nur in Nordamerika, sondern auch in anderen Teilen der Welt verwendet.

Nach Definition des amerikanischen Wetterdienstes müssen folgende Bedingungen mindestens 3 Stunden erfüllt sein:
Windgeschwindigkeiten von wenigstens 56,3 km/h (35 Meilen/Stunde) und Sichtweiten, die durch heftigen Schneefall oder aufwirbelnden Schnee (Schneefegen / Schneetreiben) unter 400 m (1/4 Meile) liegen.

In Amerika entstehen Blizzards meistens, wenn winterliche Tiefdruckgebiete auf ihrer Rückseite (hoch reichende) Kaltluft aus den polaren Breiten Kanadas mit einer schnellen Strömung weit in den Süden transportieren. Dabei kommt es zu intensiven Schneefällen und oft auch zu einem markanten Temperatursturz. Vereinzelt wurden schon Blizzards bis in den Norden Floridas beobachtet. Bei Sturmböen der Stärke 9 kann die Sichtweite auf unter 10 m sinken. Da der Schnee durch den Temperatursturz sehr trocken ist, kann er durch den Wind gut aufgewirbelt werden. Geländemarken sind für Menschen dann kaum noch auszumachen, so dass man fast "blind" ist.

In Mitteleuropa sind Wetterlagen, die einen Blizzard verursachen können, eher selten anzutreffen. Stürme kommen bei uns meistens vom Atlantik, dessen Wasser warm ist. Niederschläge fallen hier daher in winterlichen Stürmen zumeist als Regen. Trotzdem kann es in Deutschland auch zu starken Schneestürmen kommen, so z.B. im Winter 1978/1979, in dem gleich 2 heftige Schneestürme Deutschland heimsuchten. Der erste legte ab dem 28. Dezember 1978 Teile Deutschlands lahm, der zweite folgte Mitte Februar 1979.

Siehe hierzu: