Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Benzol

Diffusionsröhrchen für die passive Messung von NO2 (linkes Röhrchen) und Benzol (rechtes Edelstahlröhrchen). (Quelle DWD)

Diffusionsröhrchen für die passive Messung von NO2 (linkes Röhrchen) und Benzol (rechtes Edelstahlröhrchen).

Benzol ist eine farblose Flüssigkeit mit charakteristischem Geruch und das einfachste Beispiel eines aromatischen Kohlenwasserstoffes. Hauptquelle für Benzol (C6H6) ist der Kraftfahrzeugverkehr. Benzol findet Verwendung als Zusatz in Motorkraftstoffen und ist deshalb in den Industriestaaten praktisch überall nachweisbar. Man rechnet etwa 85 bis 90% der Benzolbelastungen in der Umwelt heute dem Kraftfahrzeugverkehr zu. Als erdölbedingter Begleitstoff darf es in Deutschland immer noch bis zu 1% im Benzin für Autos enthalten sein, in den USA ist es komplett verboten. Neuere Untersuchungen zeigen, dass lokal auch ein hoher Anteil von Holzheizungen mit unvollständiger Verbrennung zu erhöhten Benzolemissionen führen kann.

Benzol ist eine wichtige Größe, da erhöhte Benzolkonzentrationen im höchsten Maße kanzerogen (Krebs erzeugend), blut- und chromosomenschädigend sind. Unbedenkliche Konzentrationen können nicht angegeben werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet mit vier zusätzlichen Leukämiefällen auf 100.000 Einwohner bei Benzolbelastungen von 1 µg/m3.

Im Rahmen der Luftqualitätsmessungen in den Kurorten wird diese Größe als Leitkomponente für den Verkehr herangezogen. In der Kurortroutine werden als Benzol-Sammler Diffusionsröhrchen aus Edelstahl eingesetzt.

Siehe hierzu: