Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Luftdruckreduktion

Der Luftdruck nimmt in der Atmosphäre grundsätzlich mit der Höhe ab. Die zugrunde liegende Gesetzmäßigkeit wird durch die barometrische Höhenformel beschrieben. Für den Fall, dass es in der Horizontalen keinerlei Druckunterschiede gäbe, würden dennoch höher gelegene Orte deshalb grundsätzlich niedrigere Luftdruckwerte aufweisen als tiefer gelegene. Deshalb ist es nicht sinnvoll, in eine Bodenwetterkarte die tatsächlich an den Beobachtungsstationen gemessenen Luftdruckwerte einzutragen, weil sich die Stationshöhen unterscheiden. Man löst dieses Problem, indem man alle Luftdrucke auf das Meeresniveau (NN) umrechnet. Diese Umrechnung bezeichnet man als Luftdruckreduktion.

Die Umrechnung erfolgt mit der barometrischen Höhenformel. Allerdings enthält diese als Variable auch die Temperatur bzw. die Luftdichte. Man braucht also für diese Umrechnung den Mittelwert der Temperatur bzw. den Temperaturverlauf zwischen Stationshöhe und Meeresniveau. Beides ist nicht bekannt; es gibt aber Näherungsverfahren, wobei im Wesentlichen zwei zu unterscheiden sind, die etwas unterschiedliche Werte des reduzierten Luftdrucks zum Ergebnis haben.

Für die Bezeichnung der unterschiedlichen Luftdruckmaße werden Abkürzungen, die sog. Q-Gruppen verwendet. Die Q-Gruppen sind Kombinationen von 3 Buchstaben, die aber keine übersetzbaren Abkürzungen darstellen. Sie stammen aus der Zeit des Morsefunks. Da der Buchstabe Q ein recht markantes Morsesignal ist (daa-daa-di-daa) wählte man ihn als Leitbuchstaben zur Übermittlung wichtiger Informationen.

Siehe hierzu: