Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Transiente Leuchtereignisse

Roter Kobold (englisch: Red Sprite) (Quelle University of Alaska Fairbanks)

Roter Kobold (englisch: Red Sprite)

Unter dem Begriff transiente Leuchtereignisse (englisch: transient luminous events, TLE) werden verschiedene elektrische Wetterphänomene der Hochatmosphäre zusammengefasst. Alle diese kurzzeitigen Leuchterscheinungen treten im Zusammenhang mit Gewittern auf, die genauen physikalischen Prozesse dieser Elektrometeore sind aber noch weitgehend unbekannt.

Die sogenannten roten Kobolde (englisch: red sprites) erscheinen direkt über einem aktiven Gewitter als großräumige, leuchtschwache Blitze in Form von Säulen oder Quallen und können sich bis in Höhen von 100 km ausdehnen. Für gewöhnlich treten die Kobolde gleichzeitig mit starken Blitzschlägen zwischen Wolke und Erdboden auf und dauern nur wenige Sekunden an. Wegen ihrer geringen Helligkeit können diese Phänomene nur nachts beobachtet werden und da die Kobolde auch vom Boden aus nur schwierig zu beobachten sind, gab es lange nur wenige Fotografien davon, bis seit 1989 gezielt Aufnahmen von Flugzeugen und vom Space Shuttle aus gemacht wurden.

Ein anderes Leuchtphänomen sind die Blue Jets (blaue Strahlen): Diese blauen kegelförmigen Entladungen treten aus der Oberseite von Gewittern aus, fächern sich nach oben hin aus und verschwinden in Höhen von 40-50 km. Blue Jets dauern nur Sekundenbruchteile und werden vor allem von Piloten nachts über aktiven Gewittern gesichtet.

Hochempfindliche Kameras entdeckten 1992 vom Space Shuttle aus ein weiteres TLE, die sogenannten Elfen (englisch: elves): Oberhalb von aktiven Gewittern wurden in der Ionosphäre rasch expandierende scheibenförmige schwach glühende Regionen mit bis zu 500 km Durchmesser entdeckt, die nur für Sekundenbruchteile zu beobachten waren.

Siehe hierzu: