Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Tramontana

Der Begriff Tramontana (die Tramontana) stammt aus dem Italienischen und setzt sich aus den Begriffen „tra“ („von“ oder „zwischen“) und „montana/montano“ („Berg“ oder „Gebirge“) zusammen.

Es handelt sich dabei um einen kalten Nord- oder Nordostwind, der an der italienischen Westküste und an der ligurischen Küste auftritt und je nach Stärke der Ausprägung bis in den Norden Korsikas zu spüren ist.

Hervorgerufen wird er in der Regel durch ein kräftiges Tiefdruckgebiet, das vom Golf von Genua nach Osten bzw. Nordosten zieht (Genuazyklone/Genuatief). An seiner West- bzw. Nordwestseite setzt dann mit nach Süden gerichteter Strömung die Tramontana ein. Da im Golf von Genua insbesondere im Winter häufig Tiefdruckgebiete entstehen bzw. sich verstärken, kann man die Tramontana am häufigsten im Winter beobachten. Auftreten kann sie aber auch in einem längeren Zeitraum, der etwa von September bis April reicht.

Die Tramontana ist ein ablandiger Wind und wird von der tagesgangbedingten Land-Seewind-Zirkulation überlagert. Dadurch verstärkt sich ihre Ausprägung in der späten Nacht bzw. am frühen Morgen. Dann erreicht sie in Böen Windstärke 8, was Geschwindigkeiten von 70 km/h entspricht. Vereinzelt kann sie sogar noch stärker sein. Am Tage schwächt sie sich durch die Umkehrung des Land-See-Windsystems meist auf Windstärke 5 (um 35 km/h) ab.

Inzwischen wird Tramontana als Bezeichnung für lokale Windsysteme auch in anderen Regionen Europas verwendet, so z.B. in Spanien, Kroatien oder Griechenland.

Siehe hierzu: