Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Yamase

Ein Yamase ist ein regionales Windsystems über dem Nordosten Japans. Es handelt sich um einen Kaltlufteinbruch, der mit hohen Windgeschwindigkeiten aus Ost bis Nord einhergeht und der zumeist vom Spätwinter bis zum Frühsommer auftreten kann, wenn sich nach Durchzug eines Tiefdruckgebietes von West nach Ost ein sogenanntes kaltes Hoch nördlich von Japan aufgebaut hat. Dabei flutet in breitem Strom sehr kalte Luft ins Land. Der Yamase wird im Frühsommer besonders bei den Landwirten Nordostjapans gefürchtet, da bei längerem Anhalten dieser Wetterlage die Blüte der Reispflanzen stark gefährdet ist.

Im Spätwinter können solch heftige Kaltlufteinbrüche starken Schneefall oder vereisenden Regen mit sich bringen, wobei das öffentliche Leben oft zum Erliegen kommt, weil Straßen unpassierbar werden und Telefon- und Stromleitungen unter der Eislast zusammenbrechen. Dabei werden Windgeschwindigkeiten größer 55 km/h erreicht. Sie gehen auch oft mit starken Schneeverwehungen und Sichtweiten unter 140 Metern einher.

In anderen Teilen der Welt existieren für die winterliche Variante des Yamase folgende Bezeichnungen: Blizzard (Nordamerika), Buran (Ostrussland, Sibirien), Pampero (Südamerika). All diesen Gegenden ist gemeinsam, dass die Gebirge (die Rocky Mountains, der Ural und das ostsibirische Bergland, die Anden, die japanischen Inseln) in etwa eine Nord-Südrichtung aufweisen, welche den Winden aus der kalten Polarregion freie Bahn nach Süden geben. Südeuropa und Indien dagegen sind von den Alpen bzw. vom Himalaya geschützt.

Siehe hierzu: