Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Keil und Rinne (Hochdruckkeil und Tiefdruckrinne)

Hochdruckkeil und Tiefdruckrinne (Quelle DWD)

Bodenwetterkarte - DWD-Prognosekarte des Luftdruckes mit eingezeichneten Fronten – Hier erstreckt sich ausgehend vom Hochdruckgebiet „Daryl“ mit Schwerpunkt westlich der Britischen Inseln ein Hochdruckkeil in Richtung Europäisches Nordmeer und Spitzbergen, während etwa zwischen Neufundland und Grönland eine Tiefdruckrinne zu erkennen ist.

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Unter einem „Keil“ oder „Rücken“ versteht man in der synoptischen Meteorologie - vor allem in der operationellen Wettervorhersage - ein von einem Hoch ausgehendes Areal hohen Luftdruckes, dessen Maximalwerte entlang einer sogenannten „Keilachse“ verlaufen, die gleichzeitig die Verbindungslinie zwischen den Punkten stärkster „Antizyklonaler Isobarenkrümmung“ darstellt.

In Höhenwetterkarten geht der Keil dementsprechend von einem Gebiet hohen „Geopotentials“ aus, wobei die Isolinien als „Isohypsen“ oder allgemeiner als „Isopotentialen“ bezeichnet werden, während sie im Bodendruckfeld „Isobaren“ genannt werden.

Zur deutlichen Unterscheidung eines abgeschlossenen Hochdruckgebietes werden die teils lang ausgedehnten, eher flachen Aufwölbungen hohen Luftdruckes bzw. Geopotentials als „Rücken“ und die kleinräumigeren, oftmals stärker antizyklonal gekrümmten als „Keile“ bezeichnet. In Bodenwetterkarten kann auch der Terminus „Hochdruck-“ vorangestellt sein (Hochdruckkeil), in Höhenwetterkarten beschreibt man die Druckgebilde zum besseren Verständnis bisweilen „Höhenrücken“ oder „Höhenkeil“.

Der Begriff „Tiefdruckrinne“ wird häufig zur Beschreibung der synoptischen Situation in Bodenwetterkarten verwendet. Man versteht darunter eine langestreckte Zone tiefen Luftdruckes mit einander nicht schneidenden, vielmehr parallel verlaufenden Isobaren, die zwei oder mehr lokale Tiefdruckgebiete miteinander verbinden können.


Sehr einfach kann man sich die Bodenluftdruck- bzw. Geopotentialverteilung in der Höhe als Orografie auf einer Landkarte vorstellen und zwar mit den höchsten Druck- bzw. Geopotentialwerten als Berggipfel und den tieferen Werten als Täler, wobei die „Keile“ bzw. „Rücken“ recht anschaulich als Vorgebirge oder Gebirgsausläufer hervortreten und sich die „Tiefdruckrinnen“ als langgestreckte Täler oder Furchen ins Relief prägen.

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