Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Klimaprojektion

Für die Analyse der Auswirkungen der menschlichen Aktivitäten auf das Klima der Erde werden Klimamodelle genutzt. Diese sind in der Lage alle wesentlichen Prozesse der Atmosphäre, Biosphäre, Hydrosphäre und Kryosphäre unseres Planeten, zu beschreiben. Mit ihnen können die beobachteten Änderungen des Klimas in der Erdgeschichte analysiert und nachvollzogen werden.

Für eine Klimaprojektion ist der Anfangszustand der Atmosphäre nicht entscheidend. Vielmehr werden die Wirkungen auf das zukünftige Klima über Zeiträume mehr als 100 Jahren anhand angenommener Vorgaben („Szenarien“) berechnet. Als Vorgaben werden dabei z.B. Schätzungen der zu erwartenden Änderung der Strahlung durch den weltweiten zeitlichen Verlaufs der Konzentrationen klimarelevanter atmosphärischer Spurengase (z.B. Kohlendioxid (CO2) oder Methan (CH4)), die Konzentration von Aerosol mit seinem Einfluss auf den Strahlungshaushalt und externe Antriebe wie z.B. der Strahlungsantrieb (Milankovich Zyklen) verwendet.

Zu Beginn der Klimamodellsimulation befindet sich das Klimasystem im Gleichgewicht. Im Lauf der Simulation wird das Gleichgewicht durch die Änderungen der Treibhausgas- und Aerosolkonzentration und des Strahlungsantriebs gestört. Daher sind Klimaprojektionen nicht von Anfangsbedingungen abhängig, sondern lediglich von den verwendeten Emissions-/Konzentrations- bzw. Strahlungsantriebs-Szenarien. Diese beruhen auf Annahmen über zukünftige gesellschaftliche und technologische Entwicklungen, die mit erheblichen Unsicherheiten verbunden sind.

Siehe hierzu: