Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Klimavorhersage

Klimavorhersagen berechnen die Entwicklung des Klimas in der Zukunft für Zeiträume der nächsten Wochen (Witterungsvorhersagen), der nächsten Monate (Saisonale Klimavorhersagen) bis zu den nächsten zehn Jahren (Dekadische Klimavorhersagen).

Mit Hilfe der Anwendung mathematischer und physikalischer Gesetze in Klimamodellen werden aus dem vergangenen und aktuellen Zustand des Klimasystems Aussagen über den zukünftigen Zustand der Atmosphäre abgeleitet. Die Vorhersagen werden nicht wie bei einer Wettervorhersage als eine bestimmte Temperatur oder Niederschlagsmenge angegeben. Stattdessen wird die Abweichung zum langjährigen klimatologischen Mittelwert gezeigt, z.B. „es wird wärmer als im klimatologischen Mittel“.

Wie bei einer Wettervorhersage ist bei einer Klimavorhersage die Kenntnis des aktuellen Zustandes des Klimasystems essentiell. Diese sogenannten Anfangsbedingungen aus Beobachtungsdaten werden im Klimamodell nicht nur für die Atmosphäre, sondern auch für den Ozean und die Landoberfläche herangezogen, weil Ozean und Landoberfläche der Atmosphäre auf den längeren Zeitskalen der Vorhersage wichtige Informationen liefern.
Änderungen der Treibhausgaskonzentration und des Strahlungsantriebs wirken sich bei einer längeren Vorhersagedauer (von mindestens mehreren Jahren) ebenfalls auf das Ergebnis der Klimavorhersage aus. Diese sogenannten Randbedingungen sind für die Klimavorhersage jedoch von geringerer Bedeutung als für Klimaprojektionen.

Die Genauigkeit der Klimavorhersagen auf der Witterungs-, saisonalen und dekadischen Zeitskala hängt zum einen von der Vorhersagbarkeit der Prozesse in einem chaotischen Klimasystem ab. Zum anderen wird die Genauigkeit durch die Unschärfe der Anfangs- und Randbedingungen, der vereinfachten Darstellung der Prozesse im Modell und dem trotz aller Forschungsbemühungen immer noch unvollständigen Prozessverständnis bestimmt. Durch mehrfache minimale Variation der Anfangsbedingungen oder auch von Modellparametern wird ein Ensemble von Klimavorhersagen erzeugt, mit Hilfe dessen Wahrscheinlichkeitsaussagen über den Trend des Klimas abgeleitet werden können.

Siehe hierzu:

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