Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Kondensstreifen

Kondensstreifen (Quelle DWD)
Kondensationsstreifen oder Kondensstreifen sind wohl die bekanntesten künstlichen Wolken. Sie verdanken ihre Existenz der Verbrennung von Flugzeugkraftstoff, einer Kohlenwasserstoffverbindung, bei der als Nebenprodukt Wasser anfällt. Der durch starke Abkühlung übersättigte Wasserdampf kondensiert schlagartig.

Überwiegend handelt es sich hierbei um eine adiabatische Abkühlung der sehr heißen und mit Wasserdampf angereicherten Abgase. Die entstandenen Tröpfchen gefrieren sehr schnell zu Eiskristallen. Ob sich die Kondensstreifen als beständig oder als nicht beständig erweisen, ist abhängig von dem Wasserdampfgehalt und der Temperatur im Entstehungsniveau.

Durch Windscherung breiten sich die anfangs schmalen Streifen aus. Befinden sich im Flugniveau bereits Eiswolken, ist immer mit einer Beständigkeit dieser künstlichen Wolken zu rechnen. Bei Temperaturen über -40 °C sind sie nur kurzlebig. Ihre Bildungshöhe beträgt darum im Winter mindestens 8 und im Sommer mindestens 10 km.

Eine sehr kurzlebige Form von Kondensstreifen bildet sich bei fast gesättigtem Wasserdampf bisweilen in Wirbeln, die sich von den Enden der Luftschraube bzw. Tragflächen lösen. Frisch gebildete Kondensstreifen sehen leuchtend weiß aus und können so dicht sein, dass sie auf darunter liegende Wolken Schatten werfen. Anfangs zeigen sie häufig auch nach unten gerichtete Quellformen, und bei labiler Schichtung entwickeln sich aus den Obergrenzen zinnenartige Formen heraus.

Durch zahlreiche verwehte Kondensstreifen können sich geschlossene Wolkenschichten bilden, die als Cirrostratus anzusprechen sind. Überwiegend gehören beständige Kondensstreifen der Gattung Cirrus an, wobei die Art fibratus am häufigsten in Erscheinung tritt.

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