Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Druckgradient und Druckgradientkraft

Der Druckgradient (Luftdruckgradient) ist ein Vektorfeld, welches den räumlichen Anstieg des Luftdrucks an jedem Ort beschreibt. Der Betrag des Druckgradientvektors ist das lokale Verhältnis von räumlicher Druckänderung zur Strecke über welche sich die Druckänderung vollzieht. Orientierung und Richtung des Druckgradientvektors sind die des größten Druckanstiegs.

Die bei atmosphärischen Bewegungsvorgängen mitwirkende Kraft, welche durch räumliche Druckunterschiede verursacht wird, bezeichnet man als Druckgradientkraft. Sie ist dem Druckgradienten entgegengesetzt orientiert und immer vom hohen zum tiefen Druck gerichtet.

Bei meteorologischen Betrachtungen wird die Druckgradientkraft üblicherweise in einen horizontalen und einen vertikalen Anteil aufgespaltet. Während der vertikale Anteil der Druckgradientkraft weitestgehend durch die Schwerkraft kompensiert wird (deshalb kann die Erdatmosphäre nicht ins Weltall entweichen), ist die verbleibende horizontale Druckgradientkraft erheblich am horizontalen Strömungsgeschehen (Wind) beteiligt.

Diese horizontale Druckgradientkraft ist in Gegenrichtung des horizontalen Anteils des Druckgradientvektors orientiert. In Wetterkarten kann man sich das Vektorfeld des horizontalen Druckgradienten als "Pfeile" in der Kartenebene vorstellen, welche erstens senkrecht auf den Isobaren stehen, zweitens vom tieferen zum höheren Druck gerichtet sind und die drittens um so größer werden, je enger gedrängt die Isobaren verlaufen.

Siehe hierzu: