Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Multizelle

Schematische Darstellung eines aus 3 Einzelzellen bestehenden Multizellen-Clusters  (Quelle DWD)

Schematische Darstellung eines aus 3 Einzelzellen bestehenden Multizellen-Clusters

Multizellen treten meist haufenförmig als Multizellen-Cluster oder selten linienartig als Multizellen-Linie oder Squall Line in Erscheinung. Das Multizellen-Cluster, der häufigste Typ der drei Gewittergrundformen (Einzelzelle, Multi-, Superzelle), bildet sich bevorzugt bei geringer Änderung der Windrichtung mit der Höhe sowie mäßiger bis starker Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe und besteht aus einer Gruppe von Einzelzellen, vorwiegend 2 bis 4, in unterschiedlichen Entwicklungsstadien.

Der Durchmesser so eines Multizellen-Clusters weist einige Dekakilometer (horizontale Ausdehnung ca. 15 - 30 km) auf, neue Zellen entstehen alle 5 bis 10 Minuten und bis zu ca. 30 Zellen können sich nacheinander formen. Die typische Lebensdauer einer einzigen Zelle dieses Gewitterkomplexes beträgt etwa 10 bis 60 Minuten.

Multizellen können schwere Wettererscheinungen in Form von Downbursts, mittelgroßem Hagel, Starkregen (mit Überschwemmung) und schwachen Tornados verursachen. Sie bedeuten für die Öffentlichkeit eine mäßige und für die Luftfahrt eine mäßige bis hohe Gefahr.

Siehe hierzu: