Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

METEOSAT - Third Generation (MTG)

METEOSAT Third Generation (Quelle ESA/S.Carril)
Siehe hierzu auch METEOSAT

METEOSAT Third Generation (MTG) wird aus insgesamt sechs Satelliten bestehen, vier für die abbildende Mission (MTG Imager) und, neu für einen geostationären Orbit, zwei Satelliten für eine sondierende Mission (MTG Sounder).

Der Start des ersten MTG-Satelliten ist für 2018 geplant. Die Laufzeit des MTG-Programms beträgt etwa 20 Jahre und hat einen Kostenumfang von 2,37 Milliarden Euro (Basis 2008).

Die Satelliten werden mit folgenden Instrumenten ausgestattet werden:

  • einem abbildenden Instrument (16-channel Flexible Combined Imager) mit 16 Kanälen und einer Auflösung von 2 km bis zu 500 m bei einer zeitlichen Auflösung von 10 Minuten, bzw. 2,5 Minuten im sogenannten Rapid-Scan-Mode,
  • einem Instrument zur Erkennung von Blitzen (Lightning Imager)
  • einem Infrarot-Sondierer (Infrared Sounder) zur Bestimmung von Temperatur- und Wasserdampfprofilen
  • einem UV-Sondierer (Ultraviolet Sounder) im Rahmen des EU-Programms Global Monitoring for Environment and Security (GMES)

    Im Unterschied zu den bisherigen METEOSAT-Baureihen werden die MTG-Satelliten nicht mehr spin-stabilisiert sein, sich also nicht mehr mit 100 Umdrehungen pro Minuten um die eigene Achse drehen, sondern „drei-Achsen-stablisiert“ die Erde aus rund 36.000 km beobachten. Nur so lassen sich die vielen Daten mit dieser neuen Satellitengeneration gewinnen. Die Masse der Satelliten beträgt 2,8 (MTG-I) bzw 3,1 Tonnen (MTG-S).

    Mit MTG stehen, im Vergleich zum derzeitigen METEOSAT-System, Daten in höherer Qualität bereit, sowie solche, wie die Daten der Sondierungs-Instrumente, die es bisher aus einem geostationären Orbit noch nicht gab. Damit wird geholfen, die Numerische Wettervorhersage weiter zu verbessern. Wetterüberwachung und Nowcasting profitieren von höher aufgelösten Bildern, die in kürzen zeitlichen Abständen bereit gestellt werden und so die Erkennung, z.B. von potentiellen Gewitterwolken oder kleinräumigen Nebelgebieten, erleichtern. Ebenfalls profitieren werden durch die verbesserten Daten klimatologische und ozeanographische Anwendungen. Zudem werden wertvolle Daten zur Überwachung der Luftqualität gewonnen.

    Begonnen hat das METEOSAT-Programm 1977 mit dem Start von METEOSAT 1, dem ersten europäischen geostationären Wettersatelliten. Die Satelliten der ersten METEOSAT-Generation lieferten alle 30 Minuten Bilder in drei Spektralbereichen.

    Bild: MTG-Imager und MTG-Sounder, Quelle: ESA / S. Carril

Siehe hierzu: