Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Santa-Ana Winde

Bezeichnung für föhnartigen Wüstenwind in Südkalifornien.

Das Klima an der kalifornischen Pazifikküste ist vor allem im Sommer oft recht kühl. In Los Angeles liegt das Jahresmittel der Temperatur bei nur 16,5 Grad Celsius (°C). Verursacht wird dies durch den Kalifornischen Strom. Er führt kaltes Wasser aus nördlichen Breiten entlang der Westküste der USA nach Süden. Weht der Wind vom Meer her, dann liegen die Tageshöchsttemperaturen an der Küste an vielen Tagen im Juli bei 24 Grad Celsius, im Januar bei etwa 17 Grad Celsius.

Die aus Nordosten kommenden Santa-Ana Winde führen dagegen zu sehr viel höheren Temperaturen (von den Kaliforniern auch "Teufelshauch" genannt). Diese Winde entstehen, wenn sich ein Hochdruckgebiet über dem Großen Becken (Hochplateau von Nevada, Utah und Idaho, etwa 500.000 Quadratkilometer großes Wüstenhochland) befindet und die Luft erwärmt, eine Konstellation, die in den Sommermonaten nur sehr selten auftritt. Die sommerliche Erhitzung des Hochplateaus steht der Entwicklung von Hochdruckgebieten entgegen.

Im Zeitraum September bis März sind die Voraussetzungen für die Santa-Ana Winde günstiger. Dann strömt die Luft vom Hochplateau nach Südwesten herunter (Richtung Pazifik) und erwärmt sich durch den Höhenabfall kräftig (alle 100 Höhenmeter um ein Grad) . Sie durchquert die Mojavewüste und erreicht als trocken-heißer Wind die Küsten Kaliforniens. In Los Angeles steigen die Temperaturen bei Santa-Ana Winden manchmal auf 35 Grad und selbst im Winter kann es 30 Grad heiß werden. Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h sind dabei keine Seltenheit und immer wieder werden dadurch Waldbrände angefacht.

Siehe hierzu: