Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Antarktis

Neumayer Station III, Forschungsstation in der Antarktis (Quelle DWD)

Neumayer Station III

Die Antarktis ist der kälteste, trockenste und stürmischste aller Kontinente. Sie ist fast 40 mal so groß wie Deutschland und der einzige Erdteil ohne Bevölkerung. Auch im Sommer (Dezember bis Februar) sind 99 % der Antarktis mit Eis bedeckt, stellenweise bis zu 5000 m dick. Sie gilt als "natürliches Archiv" für die Naturgeschichte der Erde und hat entscheidenden Einfluss auf das Weltklima und die über das Südpolarmeer verbundenen Meeresökosysteme.
Zahlreiche Staaten nutzen sie als "wissenschaftliches Freiluftlabor", was u.a. zur Entdeckung des Ozonlochs geführt hat.

In erster Linie wird in der Antarktis wissenschaftliche Forschung betrieben. In den derzeit über 40 ganzjährig besetzten Forschungsstationen arbeiten Wissenschaftler - vielfach auch in internationaler Kooperation - an verschiedensten Projekten, die von Routinemessungen bis zu Grundlagenforschung reichen. Die deutsche Forschung koordiniert das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI). Es stellt die erforderliche Ausrüstung und Logistik zur Verfügung und unterhält auch die ganzjährig betriebene Neumayer-Station und das Forschungsschiff Polarstern.

Neben den traditionellen Forschungsgebieten wie Geologie, Geophysik, Biologie, Meteorologie rücken immer mehr Fragestellungen zum Thema Klimawandel in den Vordergrund. So wird z.B. mit Eiskernbohrungen im Rahmen eines europäischen Projekts der natürliche Klimawandel in den letzten 500.000 Jahren erforscht. Davon erhofft man sich Rückschlüsse auf den Einfluss der vom Menschen verursachten Umweltverschmutzung auf die derzeitigen Klimaveränderungen und eine Grundlage für Prognosen der künftigen Entwicklung. Auch werden Messungen von Treibhausgasen in der Atmosphäre durchgeführt sowie der Abbau der Ozonschicht über der Antarktis untersucht. Diese Forschungsprogramme verdeutlichen die wichtige Rolle dieses Kontinents für das Weltklima.

Siehe hierzu: