Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Advektionsnebel

Advektionsnebel gehört zum Nebeltyp Abkühlungsnebel.

Hierzu gehören die Nebelarten:


Advektionsnebel bildet sich, wenn feuchtwarme Luftmassen über eine kalte Unterlage geführt werden.
Wird Luft über kälteren Untergrund geführt, so kühlt sich die dem Erdboden aufliegende Luftschicht durch den zum Boden gerichteten Wärmestrom ab. Bei stärkerem Wind (etwa 3 bis 7 m/s) kann dann durch turbulente Durchmischung auch eine mehr oder minder mächtige bodennahe Luftschicht von der Abkühlung unter den Taupunkt erfasst werden.

Der Advektionsnebel kann zu jeder Tageszeit auftreten und oftmals, aufgrund seiner großen vertikalen Mächtigkeit, tagelang anhalten. Seine Schichtdicke beträgt im allgemeinen einige 100 m, in extremen Fällen können aber durchaus 1000 m erreicht werden. Der Advektionsnebel ist damit die mächtigste und dauerhafteste Nebelart, der sich überwiegend im Winterhalbjahr ausbildet, wenn feuchte Warmluft in höhere Breiten gelangt und über kalten Wasseroberflächen oder dem kalten winterlichen Festland zur Ruhe kommt. Bevorzugte Bildungsräume sind kalte Meeresgebiete der höheren Breiten, Seegebiete mit großen Temperaturunterschieden wie im Bereich von kalten Auftriebswassern, Grenzzonen von warmen und kalten Meeresströmungen und Gebiete mit driftenden Eisbergen. Auch in den Küstenbereichen der gemäßigten Breiten entwickelt sich in den Jahreszeiten, in denen die Temperaturgegensätze zwischen Land und Meer markant ausgeprägt sind, häufig Advektionsnebel. Dies ist einerseits im Frühjahr der Fall, wenn feuchte, erwärmte Festlandsluft auf das noch kalte Wasser übertritt. Andererseits entsteht im Herbst und Winter Küsten-Landnebel bei auflandiger Strömung, der jedoch meist nur in einem schmalen Band entlang der Küste ausgeprägt ist, während der Küsten-/Seenebel dagegen häufig wesentlich weiter seewärts reicht.

Siehe hierzu: