Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Auge

Auge von Hurrikan DEAN auf einem Satellitenbild vom 20.08.2007 (Quelle DWD)

Auge von Hurrikan DEAN

Zumeist wird mit "Auge" der fast wolkenfreie und mehr oder weniger windstille Bereich im Rotationszentrum eines Tropischen Wirbelsturms bezeichnet (Abkürzung: TC. Sie bedeutet in englisch: Tropical Cyclone, in deutsch: Tropische Zyklone).

Der Durchmesser des Auges beträgt oft ca. 50 Kilometer. Intensitätsbedingt treten aber auch kleinere oder größere Durchmesser auf. Ist die Rotationsgeschwindigkeit der TC hoch genug, kann sich das Auge durch die Fliehkraft und verschiedene thermodynamische Prozesse ausbilden. Im Auge sinkt die Luft ab, erwärmt sich dabei und wird trockener. Die Wolken lösen sich auf, die Sonne scheint.

Das Auge ist umgeben von hochreichenden Quellwolken, dem "Eyewall". In dieser Zone herrschen extreme Wetterbedingungen. Unter anderem treten hier die höchsten Windgeschwindigkeiteiten einer TC auf. Diese sind umso größer, je kleiner der Durchmesser des Auges ist (Pirouetteneffekt).

Auf der Nordhalbkugel addieren sich an der rechten Flanke des Auges (jeweils in Zugrichtung gesehen) die Geschwindigkeit von Rotation und Verlagerung einer TC zu einem Maximum (Südhalbkugel: an der linken Flanke des Auges).

Manchmal zeigt sich auch im Zentrum von Sturm- und Orkantiefs der gemäßigten Breiten eine windberuhigte, wolkenärmere Zone, die jedoch im Gegensatz zum Auge einer TC ein wenig "verwaschener" bzw. etwas unregelmäßiger erscheint (siehe Bild unter Wirbelsturm).

Siehe hierzu: