Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Vb-Tief

Vb-Tiefs sind Tiefdruckgebiete, die üblicherweise von der Adria nordwärts über Österreich und Ungarn nach Tschechien und Polen ziehen. Sie sind oft mit markanten Wettererscheinungen verbunden, insbesondere mit kräftigem Dauerregen im Sommer beziehungsweise Schneefall im Winter.

Ursache für die überdurchschnittlichen Niederschläge im Bereich von Vb-Tiefs ist die Tatsache, dass diese Tiefs südlich der Alpen meist feuchte Warmluft aus der Mittelmeerregion in ihre Zirkulation einbeziehen und im weiteren Verlauf nach Norden transportieren, wo durch Hebungsvorgänge der in der Luft enthaltene Wasserdampf kondensiert und als Niederschlag ausfällt. In der Vergangenheit wurden schon häufig intensive Vb-Tiefs beobachtet. Dennoch waren nur wenige mit vergleichbar katastrophalen Auswirkungen verbunden, wie die Vb-Tiefs, die das Oderhochwasser im Jahr 1997 und das Augusthochwasser an Elbe und Donau im Jahr 2002 verursachten.

Bereits 1891 hat Wilhelm Jacob van Bebber festgestellt, dass die Zugbahnen der Tiefdruckgebiete über Europa zyklischen Schwankungen unterliegen. Van Bebber nummerierte die am häufigsten vorkommenden Zugbahnen mit den römischen Ziffern I bis V, wobei bis heute bei den Meteorologen in Mitteleuropa vor allem die Zugbahn „Vb" ein Begriff ist.

Siehe hierzu: