Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Orographischer Nebel

Der Orographische Nebel gehört zum Nebeltyp Abkühlungsnebel.

Strömt wasserdampfreiche, ungesättigte, stabil geschichtete Luft gegen den sanft ansteigenden Hang eines Hügels oder Berges, so führt die adiabatische Abkühlung bereits nach einem nur geringfügigen Hebungsprozeß zur Abkühlung unter den Taupunkt und damit zur Kondensation. Dadurch kann sich in Abhängigkeit von der Form und räumlichen Ausdehnung des Hindernisses ein mehr oder weniger mächtiger Stratus oder Hochnebel ausbilden, so dass oberhalb des Hebungskondensationsniveaus (HKN) trübes Wetter herrscht.

Diese Nebelart entsteht besonders im Herbst oder Winter auf der Luvseite von Hindernissen, weil dann das HKN häufig sehr tief liegt. Bei sehr niedrigem HKN kann der orographische Nebel oder Hangnebel den Talboden erreichen und so das ganze Tal ausfüllen. Zu beachten ist allerdings, dass die thermische Schichtung sehr stabil sein muss, da durch die erzwungene Hebung bei geringer Stabilität das Niveau der freien Konvektion erreicht wird (bedingte bzw. latente Labilität), so dass sich dann kräftige Quellbewölkung ausbildet.

Siehe hierzu: