Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Wolkenstraßen

M.A.LeMone, über Louisiana (USA), in einer Höhe von ca. 9150 m, Juni 1973 (Quelle Wolkenatlas (S. 222))

M.A.LeMone, über Louisiana (USA), in einer Höhe von ca. 9150 m, Juni 1973

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Unter Wolkenstraßen versteht man das Auftreten von Cumulus- oder auch Stratocumulus-Bewölkung in Form von Wolkenwalzen, welche durch wolkenfreie Streifen getrennt sind. Die abwechselnd bewölkten und wolkenfreien Abschnitte entstehen durch Zirkulationen in der unteren Troposphäre (400 bis 2000 Meter). Hierbei bilden sich durch das Aufsteigen warmer Luftmassen Wolken und durch das Absinken kälterer Luftmassen entstehen die wolkenfreien Zonen (siehe Skizze PDF). Die Wolkenreihen treten bei ausreichend hoher Luftfeuchtigkeit und geeigneten Winden (in 1000 Metern Höhe etwa 34-45 km/h) auf und sind dabei nahezu parallel zur Windrichtung, wobei die einzelnen Reihen an Straßen erinnern.

Über flachem Untergrund können sich Wolkenstraßen bis zu einigen hundert Kilometern in die vorherrschende Windrichtung erstrecken, was oft über den Ozeanen der Fall ist. Die vertikale Erstreckung der Wolken wird meist durch eine „Inversion“ oberhalb des Kondensationsniveaus begrenzt. Das Kondensationsniveau beschreibt hierbei die Höhe, oberhalb welcher der in der aufsteigenden Luft enthaltene Wasserdampf kondensiert. Dies bedeutet, dass die relative Luftfeuchtigkeit auf diesem Höhenniveau 100% beträgt.

Siehe hierzu: