Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Wind Chill-Effekt

Durch eine erhöhte Windgeschwindigkeit tritt in den Fällen eine Abkühlung im Hautbereich auf, in denen die Hauttemperatur über der Lufttemperatur liegt, der sogenannte Wind Chill-Effekt.
Dieser Abkühlungseffekt verstärkt sich mit zunehmender Windgeschwindigkeit.
Auch bei konstanter Windgeschwindigkeit, aber gleichzeitig zunehmender Differenz zwischen Haut- und Lufttemperatur ist dies der Fall, da sich dadurch der konvektive Wärmeübergangskoeffizient (eine von der Luftbewegung, der Luftfeuchte und der Lufttemperatur abhängige Größe, die die Wärmeabgabe des Organismus angibt) erhöht.

Unter warmen Bedingungen ist die Bedeutung der Luftfeuchte beim Abkühlungseffekt erheblich, da sie eine Auswirkung auf die Schweißverdunstung und damit auf die Temperaturabnahme der Haut durch Verdunstung besitzt. Unter kalten Bedingungen hat die Luftfeuchte keinen Einfluss mehr auf den Abkühlungseffekt, soweit die Haut nicht durch Wasser oder Schnee benetzt ist. Deshalb wird der Wind Chill-Effekt zur Bewertung der thermischen Belastung auch überwiegend nur bei kalten Bedingungen angewendet.

Die windbedingte Abkühlungswirkung auf die Haut lässt sich anschaulich durch eine Temperaturangabe beschreiben. Diese spezielle Temperatur wird als "Wind Chill Äquivalent-Temperatur" bezeichnet. Dabei handelt es sich um diejenige Lufttemperatur, bei welcher sich in einer Standardumgebung der gleiche Abkühlungseffekt einstellen würde wie unter den aktuellen meteorologischen Bedingungen. Die Standardbedingungen sind Schatten und eine leichte Luftbewegung. Die Wind Chill Äquvalent-Temperatur berücksichtigt nicht die Luftfeuchtigkeit und die Sonnenstrahlung, im Gegensatz zur Gefühlten Temperatur.

Siehe hierzu: