Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Wettereinfluss-Mensch

Wettereinfluss-Mensch (Quelle DWD)


"Wetter" ist die Beschreibung des meteorologischen Anteils der physikalischen Umwelt des Menschen in Form eines Zustandes oder einer Zustandsänderung. Es besitzt einen hohen Stellenwert im Bewusstsein aufgrund seines Einflusses in den verschiedensten Lebensbereichen, so auch im Gesundheitsbereich.

Schnittstellen zwischen Organismus und Wetter können zum einen über die meteorologischen Elemente physiologisch und damit kausal, zum anderen aber nur über stochastische Beziehungen definiert werden, wobei hier meist nur die Symptomatik der Reaktionen erklärt werden kann. Die Wirkung des Wetters erfolgt in der Regel nicht über Einzelelemente, sondern als Wirkungsakkord, in dem die Einzelelemente jedoch eine unterschiedliche Gewichtung besitzen können. Die Art und Intensität der Wirkung sowie die Reaktion des Organismus und auch der Psyche hängen von zahlreichen z.T. individuellen Faktoren, in erster Linie aber von der Kondition (Alter, Training) und dem Gesundheitszustand des Individuums, bei vorliegender Morbidität von der Art und Schwere der Grunderkrankung ab. Bei der Interpretation des Wetters bzgl. seiner Wirkung auf den Organismus kann man unterscheiden zwischen belastenden Wetterlagen (starke Reizwirkung, hohe Anpassungsanforderung), stimulierenden Wetterlagen, wirkungsneutralen Wetterlagen.

Grundlage der Beurteilung des Wetters bzgl. seiner Wirkung auf den Organismus sind wissenschaftliche Untersuchungen auf meist statistischer Basis mit signifikanten Ergebnissen, die eine medizinische Relevanz besitzen. Eine diesbezügliche Analyse des Wetters erlaubt die Erkennung seiner Bedeutung als Risikofaktor, aber auch seine präventive Wirkung. Aktuelle Informationen über den Wettereinfluss als Belastungs- und damit als Risikofaktor für den durch Alter oder Krankheit geschwächten Organismus oder Warnungen bei Überschreitung bestimmter Schwellenwerte (Wärmebelastung, Kältereize, starke Änderung der physikalischen Umwelt bei Wetterwechsel, starke Wetterdynamik) können im Gesundheitswesen zur Empfehlung prophylaktischer Maßnahmen, für den Patienten als Anpassungsmöglichkeit der Lebensweise (Vermeidung zusätzlicher Belastungen) eine Hilfe darstellen. Wettereinflüsse im präventiven Bereich unterstützen die Konditionierung des Organismus und die Rehabilitation.

Siehe hierzu: