Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Wellende Kaltfront

Wetterkarte mit wellender Kaltfront (Quelle DWD)

Eine "wellende Kaltfront" ist eine Luftmassengrenze. Sie kann sich innerhalb der Westwinddrift der beiden Erdhalbkugeln im Bereich der Frontalzonen ausbilden, wenn Abschnitte einer "normalen" Kaltfront in eine Zone gelangen, in der die Höhenströmung parallel zur Lage dieser Frontabschnitte ausgerichtet ist und sie bei fehlender frontsenkrechter Komponente kaum Verlagerung aufweist.

Eine wellende Kaltfront kann bei der Zyklonenentwicklung eine große Rolle spielen, insbesondere unter dynamisch instabilen atmosphärischen Verhältnissen.

Eine Entwicklung zu einer Bodenzyklone (zunächst Wellentief) wird erst dann forciert, wenn sich die Strömungsverhältnisse z.B. durch die Annäherung eines kurzwelligen Höhentroges verändern und das Wellentief entwicklungsgünstig auf die Vorderseite des Troges gerät und dabei dynamisch instabil wird.

Wenn der Höhentrog den Wellenscheitel überläuft, wird bereits zum Zeitpunkt der senkrechten Achse zwischen Bodentief und Höhentrog die bei der Wellenbildung an einer Kaltfront auftretende Verwirbelung der unterschiedlichen Luftmassen wieder schwächer und bei dann retrograder Achsenneigung und zunehmender dynamischer Stabilität kann die Zyklonenentwicklung wieder abbrechen. Im Wellenbereich ist dann nur der Luftdruck etwas niedriger als in der Umgebung und die Wettererscheinungen sind etwas intensiver als am Rest der wellenden Kaltfront.

Siehe hierzu: