Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Wasserdampf

Wasser ist das einzige Molekül, das unter den in der Atmosphäre herrschenden Druck- und Temperaturbedingungen in drei Aggregatzuständen oder thermodynamischen Phasen vorkommen kann: als gasförmiges Wasser (in der Meteorologie als Wasserdampf bezeichnet), flüssiges Wasser und gefrorenes Wasser (Eis).

Der in der Atmosphäre enthaltene Wasserdampf wird als Luftfeuchte bezeichnet und ist neben der Lufttemperatur und dem Luftdruck eine der Basisgrößen der Meteorologie.

Unter dem Begriff "Wasserdampf" versteht man den gasförmigen Aggregatzustand des Wassers, ein unsichtbares und geruchloses Gas, welches durch Verdampfung in offener Umgebung oder Verdunstung aus dem flüssigen Wasser entsteht und durch Kondensation wieder in den flüssigen Zustand überführt wird.

Der direkte Phasenübergang von Eis in Wasserdampf wird als Eisverdunstung oder Sublimation bezeichnet, der umgekehrte Vorgang heißt Deposition oder ebenfalls Sublimation.

Wasserdampf vermag im Gegensatz zu den anderen beiden Phasen des Wassers im untersättigten, gesättigten oder übersättigten Zustand aufzutreten. Übersättigter Wasserdampf ist in der Troposphäre jedoch praktisch nicht vorhanden, weil immer genügend Kerne existieren, auf denen der Wasserdampf dann sofort zu Wolken und Tau kondensieren oder auch zu Reif sublimieren kann.

Der Wasserdampf hat wie die Lufttemperatur einen ausgesprochenen Tages- und Jahresgang, nimmt mit der Temperatur sowohl vom Äquator zu den Polen hin als auch vom Erdboden aus mit der Höhe ab; seine Verteilung ist aufgrund der temperaturabhängigen Phasenübergänge sowie der großräumigen Luftmassentransporte starken zeitlichen und örtlichen Schwankungen unterworfen.