Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Wärmesumme

Unter Wärmesumme ist vereinfacht die Summe von Temperaturen, in der Regel der Tagesmittel der Lufttemperaturen zu verstehen. Die Summe kann ab einem bestimmten Termin und/oder ab einer bestimmten Temperaturschwelle gebildet werden.

Die Methode der Wärmesummen wird überwiegend in der Agrarmeteorologie und zwar nicht nur in der aktuellen agrarmeteorologischen Beratung, sondern auch für agrarklimatologische Fragestellungen verwendet.

Anwendungsbeispiele für die Wärmesumme sind:

  • Beim Grünland wird die Wärmesumme nach Ernst und Loeper benutzt, um den Vegetationsbeginn und somit den Termin von Düngungsmaßnahmen zu bestimmen. Dabei erfolgt die Aufsummierung der Tagesmitteltemperaturen über 0 °C, wobei der Januar mit 0.5 und der Februar mit 0.75 gewichtet wird. Bei einer Wärmesumme von 200 Grad ist eine Düngung angesagt.
  • Die Temperatursumme wird auch genutzt, um - von beobachteten phänologischen Phasen ausgehend - Antworten auf bestimmte Fragestellungen in der Landwirtschaft wie z.B. Reifegrade landwirtschaftlicher Produkte zu finden. Das bekannteste Verfahren ist die Bestimmung des Erntezeitpunktes von Mais.
  • Weiterhin wird die Methode für phänologische Vorhersagen genutzt. Es wird eine Pflanze als Zeigerpflanze ausgewählt, um mit deren Wärmesummen ein späteres Stadium dieser oder einer anderen Pflanze vorherzusagen.
  • In der Klimamodellierung werden mit ihrer Hilfe die für viele Modelle erforderlichen phänologischen Phasen simuliert.

Siehe hierzu: